15 Jahre sind genug

In Pressegesprächen mit der NRZ und Rheinischen Post kündigte Kreistagsmitglied Martin Kuster an, dass er nach 15 Jahren nicht mehr für den Kreistag kandidieren werde. Er erläuterte seine Motive, berichtete über seine spannenden Erlebnisse als Mandatsträger und über die politischen Ziele, die in den kommenden Monaten bis zum Ende des Wahlperiode mit der FDP/VWG-Kreistagsfraktion noch erreicht werden sollen:

Auszüge aus dem Bericht der NRZ Wesel:

15 Jahre sitzt Martin Kuster nun für die VWG im Kreistag, den ersten Wahlabend im Kreishaus wird er nicht vergessen: „Alle Fraktionschefs kamen auf uns zu, alle boten ihre Zusammenarbeit an.“

Erst am nächsten Tag hatte der Neuling begriffen: Die VWG, Kuster und Marianne Meylahn, war das Zünglein an der Waage. Heute, zwei Legislaturperioden weiter, zieht er einen Schlussstrich: „Ich habe das gleich nach der letzten Wahl angekündigt. Rechtzeitig, damit jemand gefunden werden kann, es soll ja nach mir weiter gehen“, sagt der 46-Jährige. Ein Generationenwechsel müsse her. (…)

Wie sieht die politische Bilanz nach 15 Jahren im Kreistag aus? „Ein großes Projekt war die Familienkarte.“ Die ist eingeführt. „Sie muss unbedingt noch digitalisiert werden“, sagt Kuster. Denn noch ist die Legislaturperiode nicht vorbei, die Karte soll per App zu haben sein.

Digitalisierung ist ein weiteres großes Thema, „das ist kein Steckenpferd des Landrats“, sagt Kuster. Er kritisiert die schlechte Homepage des Kreises Wesel. „Man muss hier Anträge stellen können“, statt dessen biete der Kreis nur Mindeststandards im Netz. Der Haushalt des Kreises sei in den vergangenen fünf Jahren unter der Mehrheit der Kooperation kommunenfreundlicher geworden, sagt Kuster zufrieden, und zwar ohne Entlassungen. „Es reicht ja, wenn nicht jährlich 15 neue Stellen geschaffen werden.“

Aktuell sind VWG und ihre Fraktionspartner von der FDP davon überzeugt, dass es einen Nachtragshaushalt geben muss – sie waren gegen den Doppelhaushalt 2019/2020. (…)

Der vollständige Artikel ist hier zu lesen (leider nur für registrierte NRZ-Leser):
https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/kreis-wesel-martin-kuster-vwg-tritt-nicht-erneut-an-id228088877.html

Auch die Rheinische Post Wesel berichtete ausführlich über das Pressegespräch, hier ein kleiner Auszug:

(…) „Wir brauchen neue Leute“, sagte der 46-jährige Berufsschullehrer. Gut 20 Jahre nach dem Aufkommen der freien Wählergruppen sei ein Generationswechsel nötig. Als deren Sammelbecken VWG 2004 in den Kreistag in Person von Kuster (Voerde) und Marianne Meylahn (Moers) einzog, war es ein unbeschriebenes Blatt, avancierte aber bald zum Zünglein an der Waage. Die knappen Mehrheitsverhältnisse machten interessante Bündnisse mit schwarz-grün gegen die SPD und ihren Landrat Ansgar Müller möglich. „Es funktioniert“, sagte Kuster zufrieden. Nach der letzten Wahl konnte er – nun als Solist – mit den Liberalen eine Fraktion bilden, was zum Mehrheitsbündnis CDU, Grüne, FDP/VWG führte. So hat er für die VWG mehr Einfluss nehmen können. Froh ist er unter anderem darüber, dass nach jahrelangem Einsatz für die Einführung einer Familienkarte rund 5000 Nutzer nun Vergünstigungen erhalten. Ziel ist im nächsten Schritt eine digitale Anwendung. Für die Kooperation nimmt er in Anspruch, den Kreis-Haushalt gut durchleuchtet zu haben und – „trotz des Landrats“ – an dessen Konsolidierung gearbeitet zu haben. Das Mehrheitsbündnis habe es geschafft, dass nicht alle Mehreinnahmen in mehr Personal gesteckt würden. Kuster erwartet allerdings einen Nachtrag zum Doppelhaushalt 2019/2020. Als Fraktion werde die FDP/VWG auch nachfragen, was mit der ursprünglich für den ÖPNV vorgesehenen Million Euro passiert sei. (…)